Eingewöhnungswoche

Am Tag 3 war nicht viel weniger los als an Tag 2. Es gab noch 2 Streetkids-Kinder, die noch keinen Platz an einer Schule hatten. Deshalb fuhren wir mit dem Mädchen, ihrem großen Bruder und deren Mutter zu einer Grundschule am Rande Liukus. Dort allerdings wollte der Schulleiter nur das Mädchen aufnehmen, weswegen wir zu einer weiteren Schule im Nachbardorf fuhren. (Eine Busfahrt kostet im Übrigen nur einen Yuan, also nicht mal 20 Cent.) Diese Schule war viel ärmer als alle anderen, die wir bis dahin gesehen hatten. Auch dort wollte der Schulleiter die beiden Kinder nicht aufnehmen, denn er zeigte uns die Schlafräume der Schüler und erklärte uns, dass für 260 Kinder nur 180 Betten zur Verfügung stehen und absolut kein Platz mehr für die beiden da ist. Daraufhin fuhren wir zurück zur ersten Schule und erwischten gerade noch den Schulleiter, der im Begriff war, vor Fiona zu fliehen, was ihre Theorie bekräftigt, dass sich die Schulleiter untereinander warnen, wenn Fiona sich auf den Weg zu ihnen macht, um ihre Pläne durchzusetzen. Hier nahm das Ganze aber nur teilweise ein glückliches Ende, denn der Schulleiter blieb hart und nahm nur das Mädchen auf, da der Junge mit 13 Jahren ihm zu alt für seine Grundschule war und dieser, jedenfalls für dieses Jahr, nun keine Chance mehr hat, zur Schule zu gehen.

Außerdem kauften wir uns an diesem Tag Handys, die wir auch in China benutzen können, da unsere Deutschen keine Schriftzeichen darstellen können, was allerdings wichtig und nützlich ist.

In den folgenden Tagen trafen wir uns noch mit Caro, Nora, Christoph und Manuel zum Essen, mussten wieder in unserer Schule den Schülern zeigen, was wir können (Tanzen, Gitarre spielen, Becher stapeln), außerdem gab es ein „Fotoshooting“ , bei dem auch Mr. Zi dabei war und uns mit einigen Schülern fotografierte, die gar nicht so schüchtern waren, wie uns vorher erzählt wurde und Ribana konnte nun endlich in ihr eigenes Zimmer ziehen, was direkt in der Polizeistation liegt und Zellenflair besitzt (, aber es ist ziemlich groß und hat grüne Tapete). Dominik konnte nun sein Zimmer beziehen und Fiona hatte ihr Altes wieder.

Heute wurden alle Liukuler (außer Luca und Madita) in die Fortschritte des Streetkids-Projekts eingeführt und Fiona gab uns außerdem eine Unterrichtsstunde Lisu. Später stießen dann auch Luca und Madita aus Luzhang zu uns, da Madita ziemlich krank ist und wir hier, für den Fall, dass sich ihre Lage verschlimmert, ein ganz gutes Krankenhaus haben.

Abends waren wir außerdem noch in der Innenstadt, wo auch sehr spät noch die ganze Stadt auf den Beinen zu sein scheint. Einige Leute tanzten und überall wurde Essen verkauft. Da jetzt Wochenende ist, trafen wir außerdem mehrere Schüler von uns. Wir wollten eigentlich nur kurz Baozi essen gehen, aber weil es keine Vegetarischen gab und Momme, der auch dabei war, absolut kein Fleisch isst, sind wir dann noch weiter. In der Innenstadt bestellte Fiona uns Nudeln, und als sie serviert wurden fragte "Was ist das da?" und Fiona "Fleisch", daraufhin Momme, sehr entrüstet, "Och man, du bist gemein!". Als wir ihm dann Nudeln geben wollten, von denen wir glaubten, dass kein Fleisch dabei war, sagte er "Doch, da ist Fleisch drinne, ich zeigs euch!" und nach 5 Minuten fand er auch tatsächlich ein Krümelchen Fleisch. Er musste jedoch nicht ganz hungrig nach Hause gehen denn es gab noch Tofuhaut und Algen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

 

 

Spenden:
Wenn sie unser Projekt mit einer Spende unterstützen wollen:

 

Name: Peter Jochimsen Stiftung
Konto Nummer: 1001630662
Bankleitzahl: 210 501 70
Bank: Fördesparkasse

Verwendungszweck: Streetkidsprojekt Baumhaus China

 

oder Verwendungszweck: Kleiderprojek Baumhaus China


Vielen Dank!