Wir dürfen bleiben/ Menschen sind wie Bäume/ "Call me maybe" - Ribana

Wir dürfen in China bleiben!

Also, zumindest für die nächsten 6 Monate. Denn diese Woche bekamen wir unsere neuen Visa, da unser altes Visum nur für 3 Monate gültig war. (wir konnten kein Ein-Jahres-Visum bekommen)
Deshalb mussten alle 31 Freiwilligen nach Liuku kommen, und so kam es dass wir viele Gäste an der Minzuzhongzhuan Wilkommen heißen durften. Die unschlagbare Kombi aus Matratze und eigenem Zimmer, die wir den Gästen boten, machte unsere Schule zu einem beliebten Übernachtungsort.
Zuerst übernachteten Michael und Tom aus Pihe bei uns, die ihr Visum schon früher verlängern mussten. Der Grund dafür war, dass die zuständigen Leute in Pihe meinten, ihr Visum wäre schon abgelaufen (was nicht der Fall war).
Danach besuchten uns die 4 Gongshanlerinnen (Nina Bieber, Franzi (neuerdings auch genannt: Flansch), Helen und Nadja) und Fabia und Marie aus Lajiamudi.
Natürlich war auch eine gemeinsame Runde Werwolf drinnen und wir verwendeten dafür die selbstgebastelten Karten, die mir Nina Zerche zum Geburtstag geschenkt hatte (China Edition: Werwölfe heißen Flying Pandas, Amor ist Mushu und so weiter)

Menschen sind wie Bäume

Ein Freund von uns, ein älterer Herr der einen Unesco-Ausweis hat und Kalligraph ist (wir nennen ihn meistens Maler), lud uns (ma lwieder) zum Essen ein und sagte, wir sollen unsere deutschen Freunde mitbringen, je mehr, desto besser. Also kamen Gongshan, Lajiamudi und Christopher auch mit. Wir dachten eigentlich sie wollten nur mit uns Mittagessen, aber letztendlich verbrachten wir den ganzen restlichen Tag mit dem Kalligraphen, seinen Freunden dem Profi-Erho-Spieler und dem Englischlehrer.
Zuerst spielten sie uns etwas auf einer Flöte und auf der Erho (chinesisches Instrument mit 2 Seiten, ein bisschen wie eine Geige) vor, danach brachten sie uns zum Sohn der Cousine des Malers, der am Tag darauf heiraten wollte. Für diese Hochzeit malte der Kalligraph schöne Schriftzeichen auf lange Papierbänder, die wir zuvor mit ihm gebastelt hatten.
Abends tanzten wir noch beim großen Tanzkreis mit, wo wir viele von den anderen Freiwilligen trafen und danach wollten wir eigentlich zum Barbeque, aber der Maler hatte andere Pläne.
Er kaufte für uns alle (ca. 17 Leute) Bananen und Orangen und führte uns zu einem großen Baum am Fluss. Dort aßen wir das Obst und er erzählte uns mit Nina Bieber als Übersetzerin, dass der Baum unter dem wir saßen 1000 Jahre als ist. Wir erfuhren, dass der Maler ein sehr angesehener Kalligraph ist, der zum Beispiel die Zeichen an den Brücken in Liuku gezeichnet hatte, und sich dafür eingesetzt hatte, dass ein Haus neben dem 1000-jährigen-Baum abgerissen wurde, um diesen zu schützen. Als wir fertig mit essen waren gab es noch ein Gruppenfoto und der Maler trug uns ein Gedicht und viele Weisheiten vor (zum Beispiel: Menschen sind wie Bäume oder Wasser ist Leben).
Zum Schluss gab es sogar noch Schönheitstipps: wer sich jeden Morgen das Gesicht erst mit heißem und dann mit kaltem Wasser wäscht, bekommt keine Falten.
Er gab uns den Rat, die verschiedenen Kulturen kennenzulernen, zu lernen, wie man lernt und nicht aufzuhören zu forschen (oder neugierig zu sein). Nach diesen weisen Worten gingen wir nach Hause.
Wir waren alle froh, dass Nina Bieber dabei war, die das alles für uns übersetzt hatte.

 

„Call Me Maybe“

Gestern Mittag standen wir vor dem Klassenzimmer, wo wir eigentlich Unterricht haben sollten, und es war leer. An unserer Schule passiert hin und wieder etwas Unvorhergesehenes. Zum Beispiel wollten wir einmal zu unserem Klassenzimmer(im 6. Stock!) und dort fanden wir nicht unsere Klasse vor, sondern nur 2 Doppelbetten.
Gestern fiel dann unsere Stunde aus, da die Schüler frei hatten, um sich auf dem Pausenhof anzuschauen, wie man die chinesischen Zeichen schön mit Pinsel schreibt.
Wir schauten auch kurz zu, bis ein paar Schüler, aus der Klasse die wir zu dem Zeitpunkt regulär gehabt hätten, auf mich zukamen, und mich auf Chinesisch nach Unterricht fragten.
Ich dachte zuerst, ich hätte sie falsch verstanden, denn sie wollten tatsächlich freiwillig Unterricht haben! Es kamen fast alle Schüler und sie waren sehr motiviert. Wir sangen zuerst „California here we come“, dann tanzten wir zu „Call Me Maybe“ und klatschten zu “We will rock you”. Zum Abschluss tanzte noch eine Schülerin vor der Klasse und Marie wurde auch zum tanzen gedrängt. Sie wollten auch Domi zum tanzen überreden, aber dann war leider, leider die Stunde vorbei.

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