Kleider- und Hygieneaktion im AIDS-Dorf Ega (Dominik)

Wir trafen uns bereits um 7:30 und fuhren um 8:00 los, denn wir wollten dieses Mal richtig früh zurück sein, um noch am Mittag deutscher Zeit schon Bilder und Berichte auf der Baumhausseite veröffentlichen zu können. Um halb 11 erreichten wir auf der Höhe von Pihe, aber auf unserer Flussseite, die Straße nach Ega. Wir waren mal wieder zu dick für den Bus und mussten unten

aussteigen, da wir nicht den Berg hochkamen. Daraufhin legten wir auf 5 Kilometern 600 Höhenmeter zu und kamen um 12:00 in Ega an. Die Kinder hatten irgendwie gemerkt, dass wir angekommen waren und kletterten auf die Schulmauern, um uns begrüßen zu können. Wir kamen größtenteils doch recht abgemüht in der Schule an, denn der Weg war anstrengend und nicht alle von uns hatten sich in den Tagen davor von Erkältungen oder Grippen richtig auskuriert. Daher gingen wir langsam an die Sache heran, unterhielten uns erst einmal mit dem Schulleiter, tranken Tee und erkundeten die Schule, die ähnlich arm wie Zizhu ist: wenige Betten für viel zu viele Schüler, minimalistische Sanitäranlagen und spärlich ausgerüstete Klassenzimmer. Währenddessen spielte ein anderer Teil der Gruppe mit den Kindern. Nach „Der Fuchs geht herum“, was aber alle anderen als „Plumpssack“ kennen, konnten wir auch mit dem Hygieneteil anfangen, der dieses Mal nicht nur aus Zähneputzen bestand, sondern auch aus einem kleinen Schauspiel darüber, wie man mit einer offenen Wunde und Hautkontakt mit Blut umgehen sollte. Luca und Lennard hielten sich im Hintergrund, interviewten uns zu den einzelnen Projekten und filmten das Geschehen. Das Zähneputzen mit 63 Kindern der ersten und zweiten Klasse verlief doch etwas schleppend, da die einzigen Wasserhähne der Schule in einem kleinen Durchgang zu den Lehrerwohnungen liegen und sich eine lange Schlange bildete. Danach ging es gleich mit der Kleideraktion weiter. Es gab 10 Waisen bzw. Halbwaisen und 6 besonders arme Kinder zu versorgen und das klappte auch recht gut, da wir dieses Mal vorher besser Kleider sortiert hatten. Danach konnten wir noch ca. weitere 15 Kinder mit Kleidung versorgen, obwohl wir feststellen mussten, dass gerade die Mädchen unglaublich wählerisch sind und sich längst nicht mit dem zufrieden geben, was man ihnen angeboten hat. Nein! Da wird so lange traurig geguckt, bis man sie fragt, welches Kleidungsstück sie haben wollen und dann taucht ein breites, verschmitztes Grinsen im Gesicht des Mädchens auf und es schnappt sich in Sekundenschnelle das ersehnte Kleid/T-Shirt/was auch immer. Nach getaner Arbeit machten wir uns wieder auf den Abstieg. Wir nutzten die Chance, um noch ein paar schöne Bilder von der Schlucht und den Bergen zu machen und erreichten nach einer Stunde den Bus. Er stand bei einem kleinen Shop, der nur eingeschweißte Teile von Tieren, die man in Deutschland als unbrauchbar wegwerfen würde, und Kekse verkaufte. Danach hatte er keine Kekse mehr, weil wir doch etwas ausgehungert waren. Zu Hause stellten wir schnell die Berichte und Fotos ins Internet und gingen gemeinsam ins Stammlokal.

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Kommentare: 2
  • #1

    Sigrid Mohr-Rothhardt (Samstag, 08 Dezember 2012 16:48)

    Hallo Dominik,

    eure Berichte in der Butzbacher Zeitung lese ich mit großem Interesse.
    Toll, was Du neben Deiner sinnvollen Arbeit noch so alles erlebst.
    Mir hat der Bericht über den Kalligraphen so gut gefallen.

    Schöne Grüße auch an Valeska, S. MR

    P.S. Wir haben jetzt im Advent tatsächlich ein wenig Schnee.
    Sehr romantisch.

  • #2

    Finja (Sonntag, 16 Dezember 2012 12:29)

    Hallo Dodo,
    wir sind ins neue Haus gezogen. Ich habe Vorhänge mit Schmetterlingen drauf. Wann kommst du wieder zurück? Vielleicht kannst du ja nochmal ein paar neue Bilder machen. Viele Grüße auch von meinen Eltern.

 

 

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