Sichuan Teil 2: Jiuzhaigou (Dominik)

Jiuzhaigou bedeutet wörtlich übersetzt „9-Dörfer-Tal“ und ist ein Y-förmiges Tal direkt an der Grenze zur Provinz Gansu. Das Tal liegt zwischen 2100 und 4400 Metern Höhe und beherbergt 9 tibetische Dörfer, aber ist weltberühmt wegen seiner Vielzahl an bunten Seen und Wasserfällen. Der Legende nach hat ein/der Teufel die Göttin Wunosemo erschreckt, die ihren magischen Spiegel fallen ließ, der in 118 Teile zersprang, die zu den 118 schillernden Seen wurden. Da zusätzlich zu der wunderschönen Landschaft auch noch seltene Tiere, wie Pandas und goldene Affen, in dem Gebiet leben, wurde es zum Weltnaturerbe erklärt. Luca und ich fuhren morgens in Chengdu mit dem Bus los und erreichten nach einer 9-stündigen Fahrt durch kahle Berglandschaften, die von den Tibetern und Qiang bewohnt sind, den Nationalpark. Auf dem Weg sahen wir einige Städte und Dörfer, die sehr interessant und schön aussahen, aber leider blieb keine Zeit, um dort anzuhalten. Die Temperatur dort war sehr niedrig, ein paar Grad unter null werden es gewesen sein, weswegen wir uns sofort in unser Hostel begaben, das uns allerdings ein sehr gut ausgestattetes Doppelzimmer gab. Am nächsten Tag gingen wir früh los, um zur Parköffnung dort zu sein. Am Eingang warten Linienbusse, die das komplette Tal abfahren und die man den ganzen Tag benutzen kann. Wir fuhren den Weg bis zum weitmöglichsten Ende (trotz der Minusgrade und vereisten Straßen wurde uns gesagt, dass einige Wegabschnitte wegen zu hoher Waldbrandgefahr abgesperrt werden) und sahen auf dem Weg dahin schon einen Großteil der wunderschönen Seen und Wasserfälle. Wir stiegen an einem türkisblauen See aus und mussten uns ständig an den Chinesen vorbeiquetschen, die vor jedem See posierten und sich gegenseitig fotografierten. Die Seen sehen wirklich einzigartig aus und ein chinesisches Sprichwort besagt, dass „Wer einmal in Jiuzhaigou war, will nie wieder anderes Wasser sehen“. Die besondere Farbvielfalt entsteht übrigens durch eine besonders hohe Mineralienkonzentration und durch verschiedene Algen und Bakterien. Luca und ich fuhren zu allen Orten, die freigegeben waren, wie dem 5-Blumen-See, den Perlwasserfällen, und dem Langen See, der auf 3100 Metern liegt. Wir sahen auch einige bunte Vögel, feuerrote Birken und erkundeten zwei der tibetischen Dörfer, in denen uns getrocknetes und gesüßtes Yakfleisch angeboten wurde. Wir liefen auf schmalen Holzpfaden zwischen den Wasserfällen hindurch und staunten jedes Mal wieder aufs Neue über die Vielzahl an Farben und Formen, denn obwohl eigentlich der Herbst als bester Zeitpunkt für einen Besuch gehandelt wird, sind wir uns sicher, dass besonders die Wasserfälle im Winter viel beeindruckender sind. Nach einer turbulenten Busfahrt erreichten wir gegen späten Nachmittag Chengdu und Ribana, Valeska und ich wollten eigentlich am Abend nach Kunming und dann wieder nach Hause fahren, aber da die Sicherheitsvorkehrungen auf chinesischen Bahnhöfen sehr hoch sind und die Mädels mir ein Ticket mit Maditas Pass bestellt hatten, da ich ja meinen für Hostelbuchungen brauchte, durfte ich nicht mitfahren, da eine Änderung des Namens nicht möglich war. Ich wollte eigentlich den nächsten Tag nutzen, um mir ebenfalls die Pandastation anzuschauen, aber nach einigen blöden Zufällen und Erlebnissen, die mir den wahrscheinlich schlimmsten Tag in China bereiteten, war ich froh, am nächsten Mittag meinen Zug Richtung Kunming erreicht zu haben.

Schließlich erreichten wir alle 3 am selben Tag noch Liuku, während Luca und Madita ihre Reise fortsetzten. Wenn alles planmäßig läuft, treffen wir uns aber bald wieder und verbringen auch die zweite Hälfte unseres Urlaubs gemeinsam.

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