Das Schwein ist tot (Dominik+Ribana)

Muxinglan, unsere Freundin aus der Laimao-Schule, die uns Chinesisch-Unterricht gibt, hatte uns zum Frühlingsfest eingeladen und sagte in etwa sowas wie: „Und dann kommt ihr alle 31 zu mir nach Jiakedi und dann töten wir ein Schwein“

Nach einer alltäglichen Woche in Liuku, in der wir den Kleidercontainer ausleerten und ein paar interessante Bekanntschaften in der Kirche in Laogancun machten, als wir zufällig in eine Priesterweihe gerieten, mussten wir schon wieder unsere Sachen packen und zu Muxinglan fahren. Also kamen alle Freiwilligen, die Zeit hatten, nach Jiakedi. Das waren die 4 Mädels aus Gongshan, Caro, Nora, Valeska, Christoph und wir zwei. Jiakedi liegt im Fugong-County und ist wirklich eine sehr arme Gegend. Muxinglan wohnt in einem kleinen Dorf auf einem Berg in einer kleinen Holzhütte. Als wir abends ankamen, war es schon dunkel und wir setzten uns alle zusammen in die kleine Hütte, in der auch Muxinglans Mutter, Bruder und ein paar Freunde von ihr waren. Sie hatten für uns gekocht und es gab Reis in Schweinedarm, grünes Gemüse und noch kleinere Fleischstücke, die wir „Lisu-Style“ mit den Händen gegessen haben. Hinterher spielten wir am Feuer noch ein Kartenspiel, das wir eigentlich als Trinkspiel kennen, aber da die Lisu keinen Alkohol trinken, musste man ein Lied singen, wenn man verloren hatte. Danach gingen wir schlafen und die 8 Mädels lagen wie die Sardinen dicht aneinander in der Holzhütte, während die beiden Jungs sich das Bett der Mutter teilen durften, welches im angrenzenden Haus aus Beton stand, was die Familie aber nur zum Schlafen nutzt (und um ein halbes Schwein aufzubewahren).

Der Morgen begann mit einem Frühstück aus Maisbrei und Bohnen, was man aber nur gereicht bekam, wenn man sich vorher am einzigen Wasserhahn der Familie das Gesicht gewaschen hatte. Da im Nachbardorf ein Basketballturnier stattfand, machten wir uns auf den Weg dorthin. Wir sahen ein paar der Spiele, bei denen von Teenagern bis Senioren alle mitgemacht haben. Außerdem spazierten wir noch ein wenig in den wirklich schönen Bergen Fugongs. Zum Abendessen waren wir wieder zurück und spielten dann bei der Dorfkirche unter Flutlichtbeleuchtung selbst Basketball. Zum Schluss gab es noch ein Barbeque und wir grillten Reisfladen, Tofu und alles, was vom Schwein noch da war (v.a. Haut, Speck, Dünndarm).

Am nächsten Morgen mussten wir uns bereits wieder trennen und so fuhren Christoph, Nora und Caro nach Liuku zurück, während der Rest sich nach Fugong aufmachte. Valeska und wir zwei hatten von dort aus Nachtbustickets nach Kunming und die anderen fuhren nach Gongshan zurück. Wir aßen noch gemeinsam Jiaozi und dann stiegen wir in den Bus, um zum nächsten Teil unseres Urlaubs zu kommen: die Provinz Guangxi.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

 

 

Spenden:
Wenn sie unser Projekt mit einer Spende unterstützen wollen:

 

Name: Peter Jochimsen Stiftung
Konto Nummer: 1001630662
Bankleitzahl: 210 501 70
Bank: Fördesparkasse

Verwendungszweck: Streetkidsprojekt Baumhaus China

 

oder Verwendungszweck: Kleiderprojek Baumhaus China


Vielen Dank!