Guangxi Teil 1: Liuzhou (Dominik)

Die erste Station auf unserer Reise war zwangsläufig mal wieder Kunming und wir besuchten dort den Zoo, der eigentlich für chinesische Verhältnisse ziemlich tierfreundlich sein soll, aber dann doch auf engstem Raum einige Tiere zusammengepfercht hatte. Am Nachmittag fuhren wir bereits nach Nanning weiter und hatten leider keine Betten, weswegen wir ziemlich übermüdet um 5 Uhr morgens in Nanning ankamen. Nanning ist Guangxis Hauptstadt und derart langweilig, dass wir es (auch wegen des schlechten Wetters) nirgendwohin geschafft haben. Mittags fuhren wir dann im Bus nach Liuzhou, eine Millionenstadt 3 Stunden von Nanning entfernt, wo die Freunde von Luca und Madita aus Dortmund, die uns im November besucht hatten, wohnen. Tobi, Jonas, Mille (Milena) und Annika. Sie arbeiten zu auch als Englischlehrer an einer Mittelschule und machen ebenfalls ein FSJ, allerdings nicht über „weltwärts“.

Alle vier haben eine eigene Wohnung mit Küche, Klosche (Duschkopf über einer westlichen Toilette), Arbeits-, Schlaf- und Wohnzimmer mit einem kleinen Balkon, Kühlschrank, Waschmaschine, warmen Wasser, weichem Bett und weiteren Möbeln. Da kann man echt ein wenig neidisch werden.

Wir gingen abends das Stadtgericht essen: Luosifan. Das ist eine Suppe auf Schneckenbasis, also nicht Hühner-oder Gemüsebrühe, sondern Schneckenbrühe. Dazu Nudeln, Tofu, Pilze, Fleisch… was auch immer man haben will. Hinterher wurden wir von Freunden der Liuzhouer in den reichsten Club der Stadt eingeladen, was auch eine völlig neue Erfahrung für uns war. In einem chinesischen Club wird scheinbar nicht getanzt, sondern in erster Linie getrunken und dazu haben die Chinesen sich ein paar nicht so ganz interessante Karten- und Würfelspiele einfallen lassen. Immer wieder treten Tänzer oder Sänger auf und bringen ein wenig Stimmung hinein und zwischendurch wird dann doch ein wenig auf der Bühne getanzt. Wir Ausländer kamen uns wie VIP’s vor und wurden von Tisch zu Tisch gezerrt, auf ein Bier eingeladen und wurden fotografiert. Auf der Männertoilette sind mehrere im Anzug gekleidete Masseure, die einem während des Toilettengangs die Zeit mit einer Rückenmassage vertreiben. Hinterher gingen wir gemeinsam Barbeque direkt vor der Disko essen, wo Valeska leider umknickte und sie ziemlich am Fuß wehgetan hatte. Wir kühlten es zwar und schmierten auch ein chinesisches Hausmittel auf den Knöchel (Bienengift), aber trotzdem blieb der Fuß dick und geschwollen. Blöderweise genau am chinesischen Neujahrstag, an dem wir erst mit Tobi von einer seiner Schülerinnen zum Essen eingeladen worden waren und dann das Feuerwerk sehen wollten. Wir trugen Valeska mit zum Essen und durften in einem der besseren Restaurants der Stadt eines der leckersten Essen unserer Chinazeit genießen. (Flusskrebse, Garnelen, Flussaale, richtig teueres Fleisch, Ente, Maissaft, verschiedenste Gemüsesorten, Pilze, Glasnudeln, süße Eierkuchen, Rotwein…) Die Familie war sehr nett und obwohl es teilweise sehr schwierig war, mit dem Essen klarzukommen, wurde es nicht peinlich.

Kurz vor Mitternacht machten wir uns zur Innenstadt und beobachteten von einer der vielen Brücken über den Li-Fluss aus das Feuerwerk, was zwar schon seit 2 Tagen immer mal wieder abgefeuert wurde, aber nachts um diese Zeit gehäuft. Sehr beliebt sind bei den Chinesen Sky-Laternen, beschichtete Papierhüllen mit einer Art Grillanzünder, die wie ein kleiner Heißluftballon abheben und richtig hoch hinaus fliegen. Wir selbst kauften ein paar dieser Laternen, aber nicht alle schafften es in den Himmel, denn manche schienen mehr Lust auf eine Flussfahrt zu haben…

Am nächsten Tag bestiegen wir einen der für diese Region typischen Karstberge (, die wir Dank Ribana nur noch Chaosberge nennen,) und hätten ohne Nebel auch einen super Ausblick über die Stadt gehabt. Der Nebel war allerdings so dicht, dass man später das große Feuerwerk der Regierung nicht sehen konnte, weil das Rauch-Nebel-Gemisch so stark war, dass man nur wenige Meter weit sehen konnte. Es hätte unser größtes Feuerwerk sein können, aber wir sahen nur vereinzelte Funken.

Am 11. Februar schließlich verabschiedeten wir uns schon wieder und schnappten uns einen Bus nach Guilin. Diese Stadt ist weltberühmt für seine idyllische Lage am Li-Fluss zwischen einigen Karstbergen und hat auch historisch einen großen Wert für die Chinesen. Nur Valeska mussten wir leider in Liuzhou lassen, da sie vermutlich einen Bänderanriss hat und sich sehr viel schonen muss. Wenn sie es nicht mehr schafft, nachzukommen, sehen wir sie spätestens im Zug nach Kunming wieder, sodass sie nicht alleine weiterhumpeln muss.

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Kommentare: 1
  • #1

    Juicer Reviews (Freitag, 19 April 2013 20:19)

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