Auf der Suche nach dem Urwald (Ribana)

Nach Xishuangbanna wollten wir vor allem, weil es dort Regenwald gibt.
Jinghong, die Hauptstadt, ist nicht besonders groß, aber trotzdem schön, und wir verbrachten ein paar entspannte Tage dort mit durch-die-Stadt-schlendern, shoppen und die Füße im Mekong baden.
Als wir genug von der Stadt hatten, sind wir zu einem Botanischen Garten gefahren, der wirklich riesig und sehr schön war. Man bekam dort schon einen Eindruck von den Pflanzen, die im Regenwald wachsen, und Domi hatte am Ende des Tages viele, viele Bilder von Pflanzen und Schmetterlingen.

Das war sehr schön, doch in den nächsten Tagen bekamen wir wieder Lust auf ein bisschen Abenteuer, und vor allem wollten wir noch zum Urwald. Den gab es aber nicht überall, und er war gar nicht so leicht zu erreichen. Geführte Touren waren allerdings so teuer, dass wir uns auf eigene Faust durchschlagen wollten zu dem kleinen Dörfchen Manmai, von dem aus es möglich sein sollte, zum Regenwald zu wandern.
Da wir den großen Bus verpasst hatten, mussten wir in kleinen Etappen von Dörfchen zu Dörfchen fahren und zum Schluss sogar trampen. Ein freundlicher Truckfahrer erlaubte uns, auf seiner Ladefläche mitzufahren. Das war sicher nicht die angenehmste Art zu reisen, aber wenigstens wurde uns nicht langweilig, da wir gegen große Metallteile zu kämpfen hatten, die ebenfalls auf der Ladefläche lagen (durch einen Spanngurt haben wir sie schließlich besiegt).

Von Bada aus wollten wir nach Manmai wandern, um von dort aus den Regenwald zu finden, aber wir scheiterten weil die Wege, die wir genommen hatten, in mehrere Sackgassen führten: der eine führte einfach nur zu einem Feld, der andere war durch Bretter abgesperrt, und beim letzten mussten wir umdrehen, weil die Luft auf einmal von einem bedrohlich lauten Summen erfüllt war und Bienen um uns herumschwirrten. Also ließen wir uns nach Manmai fahren.
Dort übernachteten wir bei einer Minderheitenfamilie, die sehr gastfreundlich war und uns Abendessen und eine Schlafnische im einzigen Raum des Hauses anboten.
Von Manmai aus wanderten wir los, immer der Beschreibung folgend, die wir aus Jinghong hatten, doch die war leider zu ungenau, sodass wir bald wieder vor Weggabelungen standen und nicht wussten, in welche Richtung wir sollten… So wanderten wir den ganzen Tag durch den Wald, fanden ein sehr mysteriöses Schild, folgten einem Weg der irgendwann nur noch durch von Macheten in die Bäume geschlagenen Kerben markiert war (wir nannten diesen Teil „auf den Spuren von Mr. Macheten Guy“), doch den Regenwald fanden wir nicht.
Trotzdem haben wir es nicht bereut, denn der ganze Weg war schon aufregend genug gewesen und
als wir auf Motorrädern von Manmai nach Bada fuhren (die Straße war sehr schlecht, aber dafür hatte man einen wunderschönen Ausblick auf die Teefelder und die untergehende Sonne), waren wir trotz allem sehr zufrieden, denn wir hatten zwar keinen Regenwald, dafür aber ein bisschen Abenteuer bekommen.

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Kommentare: 1
  • #1

    May (Mittwoch, 01 Mai 2013 17:50)

    Huuuuhuuuuuu,

    voll geil, was ihr so erlebt! Ich verfolge es mit großem Interesse.
    Viel Spaß noch!!!!

 

 

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