Qingmingjie, das Totenfest (Tengchong)

Nach den langen Ferien ging die Schule für Ribana und mich ja erst mit dem neuen Stundenplan am 11. März los. Durch das Zwischenseminar und weitere Ausfälle hatten wir ganze 2 "anstrengende" Wochen Unterricht bis zum Qingmingjie, dem Totengedenkfest, was mal wieder chinaweit für "dringend nötige" Ferien sorgte. Na gut, was solls, dann freuen wir uns eben mal wieder über 5 Ferientage. Dongshan, eine Schülerin der Laimao-Schule (von Lennard und Valeska), hatte uns schon vor Ewigkeiten zu sich nach Hause eingeladen und wir kamen ihrer Einladung nach und fuhren nach Tengchong.

Tengchong liegt 4 Stunden südlich von Liuku und ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Ort. Über Tengchong verteilt liegen ca. 100 Vulkane, sie ist (laut Eigenaussage) die Jadehandelsstadt Nummer 1 in China, hatte historisch gesehen eine besondere Rolle während des Zweiten Weltkriegs und legt heutzutage so viel Wert auf Ökotourismus, wie keine zweite chinesische Stadt. Der Kreis Tengchong hat in etwa so viele Einwohner wie Frankfurt.

Wir wurden von Dongshan am Busbahnhof abgeholt und auf der Taxifahrt zu ihrem zu Hause merkte man schon, dass diese Stadt um ein vielfaches reicher, grüner und sauberer als Liuku ist. Dongshan lebt mit ihrer Schwester, ihrem Vater und ihrer Stiefmutter in einem mehrstöckigem Haus mit einem wirklich schönen Innenhof. Nach dem Essen zeigte Dongshan uns zuerst die rekonstruierte Altstadt und danach den "Märtyrerfriedhof", der zum Totenfest bei den Chinesen dazugehört und auf dem wir sogar einen Brief von George Bush an die Stadt Tengchong fanden. Abends fuhren wir nach Heshun, einen kleinen Ort vor Tengchong, in dem ein riesiges, historisches Freilichtmuseum steht.

Am nächsten Tag fanden dann die eigentlichen "Feierlichkeiten" für das Totenfest statt. Dongshans Mutter war vor 4 Jahren gestorben und daher kamen ihre 5 Schwestern mitsamt Familien aus Liuku angereist, um mit Dongshans Familie auf einen Berg zu wandern und dort der Verstorbenen zu gedenken. Wir wären eigentlich gerne mitgekommen, um uns das Ganze anzuschauen, aber vermuteten, dass wir die Familie lieber alleine dorthin gehen lassen. Wir sahen dann immerhin morgens noch dabei zu, wie 2 Hühner zu Ehren der Toten geschlachtet wurden und ein weiteres eingepackt wurde, was dann am Berg "geopfert" werden sollte.

Wir fuhren dann allerdings zum Vulkanpark und bestiegen auch zwei der Vulkane, was wirklich ganz schön war. Für die weiteren "Attraktionen" Tengchongs, den heißen Quellen, Geysiren, Wasserfällen und dem Moorgebiet hatten wir bei diesem Besuch genauso wenig Zeit, wie Dongshans Familie besser kennenzulernen. Wir dürfen allerdings jederzeit wiederkommen.

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