Lucas Geburtstag in Pianma (Dominik)

Am 6. April hatte Luca Geburtstag und deswegen fuhren Momme, Nina, Ribana und ich am Samstag früh nach Luzhang, um Luca und Madita einzuladen und dann ging es gemeinsam nach Pianma. Pianma gehört noch zu unserem County Lushui und liegt direkt an der Grenze zu Myanmar. Um diese 30 Kilometer Luftlinie zurücklegen zu können, braucht man allerdings 3 Stunden, da das Gebirge hier so steil und hoch ist und die Straße äußerst gefährlich. Man beginnt in Liuku auf 800 Höhenmetern, muss über einen Pass von 3100 Metern fahren und landet in Pianma bei ca. 2000 HM. Die Fahrt ist aber auch mit der schönste Teil des Ausflugs, weil die Landschaft so atemberaubend schön ist und man zwischenzeitlich das Gefühl hat, durch Urwald zu fahren, durch den noch nie ein Mensch gelaufen ist.

Pianma selbst ist ein kleines, verschlafenes Örtchen und hat nicht viel zu bieten. Es gibt ein Museum, in dem ein amerikanisches Flugzeug, das im Zweiten Weltkrieg Teil der indisch-chinesischen Luftbrücke war und abstürzte, nachgebaut ist. Außerdem gibt es ein anti-britisches Denkmal, was an die Besatzungszeit der Briten erinnert. Interessant für uns waren allerdings noch die Holzfabriken, denn in Pianma gibt es Bäume, die größer und dicker sind als alle Bäume, die ich bisher in Deutschland gesehen habe. Hier werden diese Bäume leider in großer Zahl gefällt und zu Buddha, riesigen Tischen oder sonstigem Schickschnack verarbeitet, deren Preise dann in die Millionen gehen. Wir wissen allerdings nicht, ob es Zufall war, dass wir von einem Händler, der uns zum Tee eingeladen hatte, gefragt wurden, ob wir Russen seien.

Am Nachmittag wanderten wir dann noch etwa eine Stunde bis zur Grenze zu Myanmar. Es ist wirklich ein seltsames Gefühl, wenn man plötzlich vor einem offenen Tor steht, durch das man nicht durchgehen darf, hinter dem man eine andere Sprache spricht und in dem gerade ein Bürgerkrieg herrscht. Da nur auf chinesischer Seite dauerhaft bewaffnete (aber freundliche!) Soldaten standen, hatte man wirklich das Gefühl, man könnte einfach so hinüberlaufen, aber wir wagten es trotzdem nicht. Irgendwann trafen wir einen chinesischen Grenzbeamten, der sehr gut Englisch sprach und den wir ein wenig ausfragten. An diesem Grenzübergang dürften wir selbst nicht mit einem myanmarischen Visum nicht einreisen, da die Grenze in Pianma nur eine sekundäre ist und daher niemand aus einem Drittstaat die Grenze passieren darf. Die Chinesen und Myanmaren jedenfalls dürfen einfach so hinüberspazieren, teilweise ohne wirkliche Kontrolle. Wenn wir uns auf einen der LKWs gesetzt hätten, wären wir mit Sicherheit niemanden aufgefallen.

Eigentlich wollten wir noch zum Tingming-See, einem See auf 3400 Metern Höhe, an dem man eine sehr große Chance hat, goldene Affen, rote Pandas, Antilopen, andere Tiere und einzigartige Pflanzen zu finden, (weswegen Pianma zum Weltnaturerbe gehört,) aber uns wurde gesagt, dass die Wanderung zwischen 8 und 12 Stunden dauere und ohne ortskundigen Führer aussichtslos sei, weswegen wir den Plan haben, im Sommer wiederzukommen und uns einen Chinesen schnappen, der uns hinführt.

Mit Luca waren wir noch im Restaurant und anschließend Barbeque essen, da man in Pianma abends nicht viel mehr machen kann, aber sein Geburtstag hat ihm trotzdem sehr gut gefallen.

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